Von extravagant bis traditionell – so facettenreich ist die Küche in Wien (2024)

Von extravagant bis traditionell – so facettenreich ist die Küche in Wien (1)

Wien ist die einzige Stadt der Welt, die eine eigene Küche hat. Es wird somit unterschieden zwischen österreichischer Küche und Wiener Kost. Die traditionellen Gerichte und Speisen und inspiriert von verschiedenen Ländern dieser Welt. Es gibt klassische Wiener Hausmannskost, aber auch extravagante, kulinarische Besonderheiten, die bei Touristen und Einheimischen beliebt sind. Wir stellen die abwechslungsreiche Wiener Küche vor.

Streetfood und Fastfood gehört in Wien zum Alltag

Die „schnelle Küche“ findet auch in Wien Anklang. Die Streetfood-Kultur begeistert Hungrige aus Wien ebenso wie Besucher, die den kleinen Hunger mit einem schnellen Snack stillen möchten. Der Wiener Naschmarkt und die regelmäßig stattfindenden Streetfood-Festivals haben ein paar traditionelle Leckerbissen hervorgebracht:

  • Käsekrainer: Die deftige Wurst ist mit Käse gefüllt und wird traditionell mit Senf und Brot serviert. Sie gehört zu den absoluten Favoriten der Wiener Streetfood-Kultur.
  • Langos: Obwohl diese Köstlichkeit aus Ungarn stammt, hat sie auch in Wien einen festen Platz eingenommen. Die frittierten Teigfladen werden mit Sauerrahm, Knoblauch und Käse serviert. Im Schlemmertreff Tivoli gehen die Wiener noch eine Stufe weiter, hier gibt es neben klassischen Langos auch Sorten mit Debrezinern und Käsekrainern.
  • Döner in Wien: Fleischtaschen für die Hand sind nicht nur in Deutschland Kult, sondern auch in Wien. Es gibt zahlreiche Streetfood-Angebote, die vom klassischen Döner bis zur türkischen Pizza ein breites Angebot bereithalten.

Einen echten Kulturschock erleben Urlauber, die zum ersten Mal eine McDonalds-Filiale in Wien besuchen. Anders als in weiten Teilen Österreichs und Deutschlands sind die meisten Etablissem*nts deutlich schicker eingerichtet. Auf grellbunte Farben wurde vielerorts in Wien verzichtet, stattdessen erinnern die Lokale des Fastfood-Giganten eher an gemütliche Restaurants. Wer bei McDonald’s sparen möchte, sollte sich die App aufs Handy laden. Hier gibt es immer wieder Schnäppchen und Deals, die sich lohnen.

Wiener Kaffeehauskultur ist eine beliebte Tradition mit Geschmack

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Wo kleine Marmortische und Thonetstühle zusammenkommen und der untrügliche Duft von Kaffee durch die Räume zieht, ist die Wiener Kaffeehauskultur zu Hause. Die Hauptstadt Österreichs ist weltweit für diese im 17. Jahrhundert entstandene Tradition bekannt und geschätzt. Gastronomiebetriebe wie das Café Central oder das Café Sacher überzeugen nicht nur durch wohlschmeckenden Kaffee, sondern vor allem durch eine Atmosphäre, die sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat.

Zu den kulinarischen Highlights der Wiener Kaffeehäuser zählen:

  • Sachertorte: Die weltberühmte Schokoladentorte ist mit einer hauchdünnen Schicht Marillenmarmelade gefüllt und mit einer intensiven Schokoladenglasur überzogen. Ein Must-Try für jeden, der zum ersten Mal in Wien zu Gast ist.
  • Apfelstrudel: Sein unnachahmlicher Duft nach frischen Äpfeln und Zimt lässt dem Besucher des Kaffeehauses das Wasser im Mund zusammenlaufen. Traditionell wird der Wiener Apfelstrudel mit Äpfeln, Zimt, Rosinen und Nüssen zubereitet.
  • Kaiserschmarrn: Dieses fluffige und zerzupfte Pfannengericht wird in Wien mit Apfelmus oder Zwetschgenröster serviert. Es ist eine beliebte süße Hauptspeise im Kaffeehaus, kommt aber auch als Dessert auf den Tisch.

Die typische Wiener Kaffeehauskultur besteht aber nicht nur aus Kuchen und Gebäck. Viele dieser Etablissem*nts bieten auch herzhafte Speisen an, die von der Wiener Küche inspiriert sind. Gulaschsuppe und Wiener Schnitzel gehören in der Mittagszeit zu den Kassenschlagern.

Das nachfolgende Video gibt einen Einblick in eine ganz besondere Kultur, die zu den immateriellen UNESCO-Weltkulturerben gehört.

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Diese Klassiker der Wiener Küche sollte jeder einmal probiert haben

Im Laufe der letzten Jahrhunderte hat sich die Wiener Küche aus unterschiedlichen Regionen der Welt und des früheren Habsburgerreichs zusammengetragen. Dabei sind Gerichte entstanden, die heute als Sinnbild für die Wiener Küche stehen und in der Gastronomie auf fast keiner Speisekarte fehlen. Viele dieser Gerichte gibt es auch in deutschen Restaurants, wer sie einmal in Wien verzehrt hat, versteht den großen Unterschied.

Die wohl bekanntesten Traditionsgerichte Wiens sind:

  • Das Wiener Schnitzel: Es ist das wohl bekannteste Gericht der gesamten Wiener Küche. Das dünn geklopfte Kalbsschnitzel wird in Mehl, Ei und Semmelbröseln gewendet und anschließend in Butterschmalz goldbraun gebraten. Serviert wird es mit Erdäpfelsalat und Preiselbeeren. Auch in Deutschland gibt es das „Schnitzel Wiener Art“ zu kaufen, es ist mit dem Traditionsgericht aber nicht vergleichbar. Für einen echten Wiener ist der Gedanke beispielsweise unvorstellbar, ein Schnitzel mit Sauce zu essen, wie es in Deutschland üblich ist.
  • Tafelspitz: Gekochtes Rindfleisch, das in einer kräftigen Rinderbrühe gegart wurde, ist ein weiterer Klassiker der Wiener Esskultur. Es wird mit Apfelkren (Sauce aus Äpfeln und Meerrettich) und Röstkartoffeln auf den Tisch gebracht.
  • Gulasch: Obwohl das eigentliche Original aus Ungarn stammt, ist die Wiener Variante mittlerweile über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Die Sauce ist tomatenlastiger, dafür aber milder gewürzt. Auf den Tisch kommt Gulasch entweder mit frisch gebackenem Brot oder Semmelknödeln.
  • Zwiebelrostbraten: Ein herzhaft gebratenes Stück Rindfleisch mit Röstzwiebeln und Bratensauce ist ein gern serviertes Gericht in der Wiener Gastronomie. Hier herrscht Uneinigkeit, ob das Gericht eigentlich aus dem Schwabenland kommt oder den Wienern zuzuschreiben ist. In der Hauptstadt von Österreich wird der Rostbraten mit Röstkartoffeln oder Salzkartoffeln serviert.
  • Selchfleisch: Das geräucherte und gepökelte Rindfleisch wird auch unter den Namen „Bauernschmaus“ serviert. Es wird zusammen mit Kartoffelknödeln und Sauerkraut serviert.
  • Beuschel: Dieses Gericht ist sehr speziell und steht nicht auf jeder Speisekarte. Beuschel ist ein aus Innereien vom Wild, Rind, Schwein oder Kalb hergestelltes Ragout, das mit Essig und Sauerrahm serviert wird. Gegessen wird es traditionell zu Semmelknödeln, aber selbst die Wiener sind nicht alle Fans von dieser Speise.
  • Frittatensuppe: Auf der Vorspeisenkarte sind die Grießnockerlsuppe und die Frittatensuppe die beiden bekanntesten Speisen. Frittaten sind Eierkuchen, die zu schmalen Streifen geschnitten werden. Übergossen mit Rinderbrühe werden sie als Vorspeise serviert.

In den traditionellen Wiener Gastronomiebetrieben werden diese Gerichte nahezu immer serviert. Wer einen besseren Einblick in die Küche der Stadt bekommen möchte, sollte sich hier einmal durchprobieren.

Extravagante und moderne Küche darf in Wien nicht fehlen

Wien mag für seine Traditionsküche bekannt sein, die Stadt beheimatet aber auch eine extravagante Gastro-Szene, die weit mehr als nur Wiener Schnitzel auf der Karte hat. In den vergangenen Jahren haben Spitzenköche Wien zu ihrer persönlichen Bühne gemacht und bieten außergewöhnliche, aber auch kreative Gerichte an. Zugegeben, nicht für jeden Geschmack ist hier das Richtige dabei, wer es traditionell mag, wird sich schnell überfordert fühlen. Die drei bekanntesten Spitzenrestaurants der Hauptstadt stellen wir gern vor:

  • Steirereck im Stadtpark: Das im Michelin-Guide vorgestellte Restaurant gehört zu den besten Etablissem*nts der Welt. Hier wird die Küche Österreichs auf innovative Weise ganz neu interpretiert. Die Gerichte sind ebenso raffiniert wie schmackhaft, die Zutaten stammen dabei oft aus den nahegelegenen Regionen Österreichs.
  • Mraz & Sohn: Mit zwei Sternen ausgezeichnet überzeugt dieses Spitzenrestaurant mit seiner experimentellen Küche. Die traditionellen Zutaten der österreichischen Küche werden mit modernsten Techniken verwandelt und verzaubert. Das Ergebnis sind Geschmackserlebnisse, von denen auch außerhalb des Landes gesprochen wird.
  • Motto am Fluss: Obwohl es hier auch klassische Speisen gibt, ist das Motto am Fluss durch die Restaurantgestaltung im Venezianischen Stil ein Highlight am Donaukanal. Internationale und lokale Gerichte werden in einem stilvollen Ambiente serviert. Hier trifft Tradition auf internationale Besonderheiten.

Für Experimentierfreudige sind die Sternerestaurants und erfahrenen Köche in Wien ein echtes Highlight, denn diese Speisen gehen weit über Klassiker hinaus. Oft sind die Lokale auf Monate im Voraus ausgebucht und reserviert, nur wer schnell ist, kann hier in seinem Urlaub essen.

Die Wiener Heurigenkultur bietet Genuss in uriger Atmosphäre

Ein „Heuriger“ ist ein Gasthaus in Wien, das Wein ausschenkt. Die Motti „Wein, Weib und Gesang“ haben diese Kultur geprägt und bis heute erhalten. Der „heurige“ (diesjährige) Wein ist nicht der einzige Leckerbissen, der auf der Karte zu finden ist. Für hungrige Besucher gibt es traditionelle Snacks und Speisen aus der Wiener Küche. Viele „Heurigen“ finden sich am Stadtrand der Hauptstadt in den Weinbaugebieten. Sie sind das Pendant zur deutschen Straußwirtschaft.

Typische Gerichte, die Gäste in einem Heurigen erhalten, sind:

  • Brettljause: Eine rustikale Brotzeitplatte mit einer Auswahl an Käse, Wurst, Aufstrich und frischem Schwarzbrot.
  • Schweinsbraten: Der saftige Braten aus Schweinefleisch wird mit Sauerkraut und Knödeln aufgetischt.
  • Blunzen: Blutwurstliebhaber können beim Heurigen ihrer Wahl frisch gebackenes Brot mit dieser herzhaften Wurst genießen. Dazu wird üblicherweise Sauerkraut serviert.

Snacks sind hier eher beliebt als opulente Mahlzeiten, im Fokus steht ganz klar der heurige Wein.

Schlemmerstunde in Wiener Gastronomien

Das Dessert der Wiener Restaurants ist ein süßes Highlight. Nicht nur die traditionelle Sachertorte wird hier oft serviert, sondern auch Apfelstrudel steht meist auf der Karte. Es gibt jedoch weitere Süßspeisen, die manchmal sogar als Hauptspeise genossen werden:

  • Marillenknödel: Diese Süßspeise besteht aus einem Mehl-Quark-Teig, der mit Marillen oder auch anderen Obstsorten gefüllt wird. Anschließend werden die Knödel in Nussbröseln gerollt und mit Staubzucker dekoriert.
  • Palatschinken: In Deutschland ist die Leckerei als Eierpfannkuchen bekannt. Sie werden sehr dünn gebraten und anschließend mit Konfitüre, Eis, Nougat oder auch Staubzucker serviert.
  • Wiener Wäschermäderl: Diese Nachspeise besteht aus mit Marzipan gefüllten Marillen, die in einem Backteig frittiert werden. Das Pendant dazu sind die Wiener Schlossbuben. Hier werden Zwetschgen auf gleiche Weise zubereitet.

Ob süß oder herzhaft – wer in Wien auf Urlaub geht, wird sich über kulinarische Einfalt nicht beschweren können. Schon in den Hotels wird auf Abwechslung geachtet, üppige Frühstücksbuffets und traditionelle Abendkarten sind hier Standard. Weltweit gehört die Wiener Küche zu einer der abwechslungsreichsten Genussvielfalten überhaupt.

Hinweis: Die Recherche und Erstellung des Textes wurde durch eine externe Redaktion vorgenommen und stammt nicht aus der eigenen 5 Minuten Redaktion. Linkziele im Artikel wurden durch den Auftraggeber unterstützt.

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Author: Pres. Lawanda Wiegand

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